Ästhetische Mesotherapie – was bedeutet dieses Schlagwort für Sie als Patientin oder Patienten? Was genau können Sie durch diese sehr schonende ästhetische Therapie bei sich verbessern? Wo können Sie einen geeigneten Behandler für Ihr Problem finden?

Mesotherapie – Was steckt dahinter?

Die Theorie, die zur Mesotherapie geführt hat, basiert auf einer wichtigen Grundannahme, die wir hier ein wenig näher erläutern wollen: Bei normalen Injektionen wird der injizierte Stoff entweder ins Blut oder unter die Haut, z.B. ins Fettgewebe gespritzt. An beiden Varianten ist immer der Stoffwechsel beteiligt.

Im Gegensatz dazu werden bei der Mesotherapie die Mixturen, z.B. Hyaluronsäure und Vitamine, direkt in die Haut eingebracht unter Umgehung des Stoffwechsels. Der Organismus wird nicht belastet und die Stoffe wirken direkt.

Besonders wichtig ist dieser Ansatz für alle Indikationen, die unmittelbar mit dem Organ zu tun haben, in das sie injiziert werden, nämlich der Haut selbst. Dies gilt für alle ästhetischen Indikationen, und hierin unterscheidet die ästhetische Mesotherapie sich auch von der allgemeinen Mesotherapie, die beispielsweise bekannt geworden ist durch ihre Erfolge bei der Schmerzbehandlung.

Mesotherapie – Anwendungen/Indikationen

Die Expertengruppe hat zunächst 4 ästhetische Indikationen für die Mesotherapie festgelegt, bei denen in der Regel gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt werden können:

  • Behandlung von Haarausfall
  • Behandlung von Melasmen
  • Behandlung von Cellulite
  • Behandlung der Haut (Straffung und Aussehen)

Es wurden Mesococktails entwickelt, die mit einem standardisierten Protokoll von unseren Mitgliedern angewandt werden.
Insbesondere die Hautalterung ist für mesotherapeutische Anwendungen von besonderer Wichtigkeit. Hier hat die Mesotherapie zwei Anwendungen, für die sie optimal geeignet ist und die auch durch keine andere schonende Therapieform ersetzt werden könnten: Straffung ganzer Hautareale (Mesolift) und Verbesserung der Oberflächenstruktur, also des Aussehens der Haut (Mesoglow).

Das Problem ist vor allem für ältere Patienten von Bedeutung. In unserer immer älter werdenden Gesellschaft hat die moderne Medizin nach Verfahren gesucht, die auch den Zustand der Haut verbessern können. Sie hat vielfältige Verfahren, sowohl im operativen wie auch im nichtoperativen (minimalinvasiven) Bereich entwickelt, die vor allem bei den älteren Bevölkerungsschichten positiv aufgenommen werden. Der Trend geht dabei eindeutig zu den schonenderen, nichtoperativen Verfahren, wo dies möglich ist, wie der Behandlung von Falten mit dem Nervenmodulator Botulinumtoxin A, Peelings oder Laseranwendungen, der Auffüllung eingefallener oder verhärmter Gesichter durch sogenannte Filler, der Verringerung kleinerer Fettdepots durch Injektions-Lipolyse und der Verbesserung der Straffung und des Aussehens ganzer Hautpartien durch Mesotherapie.

Im Gegensatz zu manchen landläufigen Vorstellungen will die ästhetische Medizin und die Anti Aging Medizin dabei nicht aus alten Menschen plötzlich junge Menschen machen, sie will das Alter nicht verschwinden machen, sondern sie möchte auch und gerade älteren Menschen helfen, ihre natürliche Ausstrahlung und Lebendigkeit zu erhalten.

Mesotherapie – Behandlung

Die Mesotherapie injiziert bei der Behandlung der Haut insbesondere unvernetzte Hyaluronsäure mit verschiedenen Zusätzen, vor allem Vitamine, in die betroffenen Regionen. Hyaluronsäure hat sich als ein Stoff herausgestellt, der die körperlichen Abbauprozesse aufhalten oder im Alter zurückgehende Erneuerungsprozesse rückgängig machen kann. Unvernetzte Hyaluronsäure wird in der Mesotherapie eingesetzt, vernetzte Hyaluronsäuren werden für Filler benötigt und gehören mit zu den schonendsten und nebenwirkungsärmsten Füllmaterialien. Die Injektionstechnik ist heute so optimiert, daß Sie als Patientin oder Patient Abschied nehmen sollten von der Vorstellung, daß es sich um einen schmerzhaften Prozeß handelt.

Bei den meisten Indikationen kann mit einer sogenannten Mesopistole gearbeitet werden, die die Rezepturen nahezu schmerzfrei in die obersten Hautschichten appliziert. Dies ist übrigens ein weiterer Vorteil der Mesotherapie: Alle injizierten Stoffe werden direkt in die oberste Hautschicht eingebracht und belasten den Stoffwechsel überhaupt nicht, sondern wirken unabhängig vom Gesamtmetabolismus, wie bereits oben beschrieben. Die neueste Generation feinster Nadeln trägt mit dazu bei, die Injektionen schmerzfrei zu gestalten.

Es gibt zwei verschiedene Injektionstechniken, zum einen die ursprüngliche Mesotechnik, die Injektionen in einem Abstand von ca. 1 cm erfordert und zum anderen die Nappage Technik, die eine Kette von Miniinjektionen in einem geringeren Abstand mit rasanter Geschwindigkeit erzeugt.
Oft werden auch beide Injektionsmöglichkeiten miteinander kombiniert. Die erstere Technik wird vor allem zur Erstbehandlung der entsprechenden Hautpartien eingesetzt, die zweite Behandlungstechnik für das sogenannte Finishing, also um der behandelten Haut ein gesünderes Aussehen und den letzten Glanz zurückzugeben.

Mesotherapie – Behandlungsregionen

Folgende Regionen und Indikationen können mit der Mesotherapie mit guten Ergebnissen behandelt werden:

  • Haaransatz – Haarausfall
  • Gesicht – Mesolift und Mesoglow
  • Hals – Mesolift und Mesoglow
  • Decolleté – Mesolift und Mesoglow
  • Hände – Mesolift und Mesoglow
  • Gesicht und Körper-Melasma

und in Kombination mit Injektions-Lipolyse und physikotherapeutischen Verfahren, beispielsweise Radiofrequenztherapie, Carboxytherapie, Cellulight Creme und Endermologie.

Cellulite

Gestatten Sie uns noch einen wichtigen Hinweis zur Cellulitebehandlung. Jemand, der zum gegenwärtigen Zeitpunkt behauptet das Problem Cellulite zu 100% lösen zu können, sollte mit Vorsicht betrachtet werden. Die Mesotherapie allein kann eine leichte Besserung hervorrufen. Im NETZWERK-LIpolyse wurde von Dr. Franz Hasengschwandtner ein neues Behandlungsprotokoll für die Cellulitebehandlung entwickelt, welches langfristig bleibende gute Ergebnisse erzielt. Dennoch behauptet das NETZWERK nicht, die Beschwerden zu 100% verringern zu können. Sie sollten deshalb heute nicht mehr als eine 50-70%ige Verbesserung erwarten. Die Expertengruppe zur Mesotherapie hat das Behandlungsprotokoll nochmals überarbeitet und die Erkenntnisse der Mesotherapie mit eingebracht. Langfristig ist damit zu rechnen, dass eine Kombinationstherapie mit mehreren Baussteinen entwickelt wird, die dann in der Regel eine 80%ige Verbesserung erzielen wird, die bleibend ist.

Mesotherapie – Behandlungsdauer

Die Dauer einer einzelnen Behandlung ist natürlich stark abhängig von der Größe des zu behandelnden Areals. Dies können wenige Minuten bis maximal eine halbe Stunde sein. Ganz schmerzempfindlichen Patienten wird wo notwendig eine oberflächlich wirkende Betäubungscreme kurz vor der Behandlung verabreicht, um sie für den Patienten so komfortabel wie möglich zu gestalten.
Für ein optimales Ergebnis werden immer mehrere Behandlungen angesetzt, zunächst im Abstand von 14 Tagen, dann in monatlichem Abstand, schließlich in viertel- und manchmal sogar nur halbjährlichem Behandlungsintervall.
Die Behandlung der Haut sollte nach Therapieabschluß vierteljährlich erneuert werden, denn die Hyaluronsäure, die die Straffung bewirkt, verbleibt nicht permanent und wird vom Körper wieder abgebaut.

Mesotherapie – Risiken und Nebenwirkungen

Bei korrekter Durchführung einer Behandlung bestehen so gut wie keine bekannten Risiken. Patienten, die häufige allergische Reaktionen zeigen, werden vorab auf die einzubringenden Substanzen getestet. Es sind nur sehr wenige Risiken zu erwähnen, über die der behandelnde Arzt in jedem Fall in einem ausführlichen Beratungsgespräch aufklären sollte: Allergiker sollten sich vorher auf die einzubringenden Substanzen testen lassen, bei der Injektion können kleine Blutgefäße getroffen werden, die Hämatome verursachen können und bei dunkleren Hauttypen ab Hauttyp 4 kann es zu Hyperpigmentierung kommen.

Nach der Behandlung tritt eine Rötung und ev. kleinere Hämatome auf, die bereits nach 24 Stunden so gut wie nicht mehr sichtbar ist. Die Schwellung der behandelten Region ist nahezu zu vernachlässigen. Die beschriebenen Nebenwirkungen werden bewußt hervorgerufen, denn sie deuten auf eine Entzündung hin, in deren Heilungsverlauf eine Straffung der Haut durch Minivernarbungen und Neubildung von straffendem Collagen erzeugt wird.