Ein sehr wichtiger un wesentlicher Punkt in der Versorgung von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankung ist die gute Vernetzung und Kooperation der Behandler.
Morbus Crohn kann heute gut behandelt werden. Es gibt eine Reihe wirksamer Therapien, die Schmerzen und Symptome deutlich lindern und den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Gerade in den letzten Jahren haben neue Erkenntnisse über die Krankheitsentstehung zur Entwicklung innovativer, biotechnologisch hergestellter Medikamente geführt. Diese greifen gezielt in den Entzündungsprozess ein und kontrollieren die Erkrankung langfristig. Vorrangiges Ziel der Therapie ist es, die Anzahl der Schübe zu verringern. Ist das vollständige Abklingen der Symptome erreicht, gilt es, diesen Zustand so lange wie möglich zu erhalten und ein neues Aufflammen der Entzündung zu verhindern. Welche Medikamente zum Einsatz kommen, wird für jeden Patienten individuell entschieden.
Medikamentöse Therapie
Aminosalizylate (sog. 5-ASA-Präparate) können bei leichteren Schüben wirksam sein. Sie wirken entzündungshemmend.
Kortison (Glukokortikoide) wird vor allem bei akuten Schüben eingesetzt. Wirkt stark entzündungshemmend und seine Wirkung setzt schnell ein.
Immunsuppressiva (z.B. Azathioprin, Methotrexat) sind Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken. Sie werden bei schweren Formen des Morbus Crohn eingesetzt. Meistens wirken sie erst zeitverzögert nach ca. 2 bis 6 Monaten. Mit ihnen wird behandelt, wenn z. B. Kortison keine Wirkung mehr zeigt.
TNF-α-Blocker greifen gezielt in das Entzündungsgeschehen ein. Sie können bei Patienten mit mittelschwerem – schwerem Morbus Crohn eingesetzt werden, die auf die oben genannten Arzneimittel nicht ausreichend ansprechen oder sie nicht vertragen.
Operative Maßnahmen
Bei Komplikationen wie Darmfisteln, Abszessen und Stenosen können Operationen notwendig sein.
Greift die medikamentöse Therapie nicht, kann z.B. die Entfernung schwer betroffener Darmabschnitte erforderlich werden.
Psychologische Maßnahmen
Die Erkrankung Morbus Crohn kann sehr belastend sein und mit Sorgen, Ängsten und auch Schamgefühlen einhergehen.
Psychologische Unterstützung kann im Umgang mit der Erkrankung stärken und helfen, eine Akzeptanz des Morbus Crohn zu erreichen.